Vorgestellt: Thorsten Baumert

Ein Lister mit Mission: Bezirksbürgermeister Thorsten Baumert und KlimaList

Thorsten Baumert

Thorsten Baumert

Bezirksbürgermeister Hannover Vahrenwald / List

Thorsten Baumert ist Lister mit Leib und Seele. Seit gut 30 Jahren wohnt der Grünen-Politiker in Hannovers bevölkerungsreichstem Stadtteil – seit rund einem Jahr ist er dort Bezirksbürgermeister.

Sein Ziel ist klar: „Ich bin angetreten, um Vahrenwald-List lebenswerter und klimagerechter zu gestalten.“ Keine leichte Aufgabe, auch wenn es bereits viel Grün in seinem Bezirk gibt.
Doch gerade stark verdichtete Stadtteile wie Vahrenwald-List (rund 71.000 Einwohner, Stand 31.12.2021) werden die Auswirkungen des Klimawandels besonders deutlich zu spüren bekommen. Mehr Hitzetage, Tropennächte und Starkregen sind die Folge. „Um diese Klimafolgen in Zukunft abfedern zu können, müssen wir heute die richtigen Weichen stellen.
Deshalb beschäftigen wir uns intensiv mit der Entsiegelung und Begrünung von Flächen“, so Baumert.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda des Bezirksbürgermeisters: die Mobilitätswende. In den vergangenen Monaten hat er sich deshalb intensiv mit Ideen für einen nachhaltigeren Verkehr auseinandergesetzt. Dazu gehörten neue Velorouten, bessere Fußwege und sicherere Straßenüberquerungen.

Auf dem Weg zu mehr Klimafreundlichkeit gibt es viele unterschiedliche Ideen, Ansichten und Wünsche, weiß Baumert. Er wünscht sich einen regen Austausch und setzt auf die Zusammenarbeit mit Vereinen wie KlimaList. „Ich bin mir sicher, dass Vereine und Unternehmer*innen hier sehr gute Ideen entwickeln, um diese Herausforderungen zu meistern – auch in der Zusammenarbeit mit dem Bezirksrat und mit mir als Bezirksbürgermeister.“

Thorsten Baumert

Thorsten Baumert

Bezirksbürgermeister Hannover Vahrenwald / List

Im Interview:

Bezirksbürgermeister Thorsten Baumert

Herr Baumert, Sie sind seit knapp einem Jahr Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk Vahrenwald/ List – und zwar erstmals als grüner Politiker. Womit haben Sie sich in den vergangenen Monaten im Bezirksrat beschäftigt?

Im Bezirksrat haben wir uns mit Ideen für die dringend benötigte Mobilitätswende in der List auseinandergesetzt, uns mit den neuen Velorouten und der Fernwärmesatzung befasst, Anträge für mehr Lebens-und Aufenthaltsqualität in unserem Bezirk diskutiert und auch entschieden. Es geht um mehr Grünflächen in unserer List, für mehr Sport-und Spielmöglichkeiten im Freien. Sichere Fahrrad-und Fußwege wurden beschlossen, und
das Falschparken ist natürlich auch Thema hier in der List und wird sicherlich auch noch drängender werden. Ziel ist eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums.

Die List ist einer der einwohnerstärksten in Hannover. Hier wohnen mehr als 40 000 Menschen. Haben schon interessierte Bürger und Bürgerinnen das Gespräch mit Ihnen gesucht?

Ja. Viele Bürger*innen nahmen und nehmen regelmäßig mit mir Kontakt auf. Mit einigen habe ich mich bei bestimmten Anliegen auch vor Ort persönlich getroffen. Es kommen mittlerweile auch viele interessierte und engagierte Bürger*innen in die Einwohner*innensprechstunde, die regelmäßig zu Beginn der Bezirksratssitzungen stattfindet, und bringen dort ihre Ideen und Anregungen vor. Ich haben überdies bereits viele soziale Einrichtungen, Kirchen, Vereine und Verbände besucht und mich mit Ehrenamtlichen, Vertretungen der Wirtschaft, Kulturschaffenden persönlich ausgetauscht. Diese Begegnungen sind wichtig, um zuzuhören und Anregungen sowie Ideen mitzunehmen, um diesen eine Stimme zu geben.

Welche Themen, die List betreffend, kommen den in den nächsten Monaten auf den Tisch?

Die Gelbe Tonne ist aktuell ein wichtiges Thema. Gleiches gilt für die Verkehrssicherheit und das Anwohner* innenparken. Und im Hinblick auf den Klimawandel werden wir uns intensiv mit der Entsiegelung und Begrünung von Flächen beschäftigen. Stark verdichtete Stadtteile wie die List werden künftig mehr Hitzetage und Tropennächte erleben, Starkregen wird sicherlich häufiger vorkommen. Um diese Klimafolgen in Zukunft abzufedern, müssen wir schon heute die Weichen klug stellen.

Die List ist ein grüner Stadtteil, es gibt viele Angebote für Familien mit Kindern. Gibt es noch Dinge, die verändert oder verbessert werden könnten?

Die List profitiert von der Nähe zu Eilenriede, auch wenn unser beliebter Stadtwald strenggenommen zu den Stadtteilen Zoo und Kleefeld gehört. Mit der „Flussfahrt auf dem Orinoco” verfügt die nördliche List seit einem Jahr
über einen wunderbaren Abenteuerspielplatz und auch der umgestaltete Moltkeplatz ist bei den kleinen und großen Lister*innen sehr beliebt. Aber natürlich gibt es noch einiges zu verbessern. Wir werden Schulhöfe ökologisch und kindgerecht umgestalten, am Welfenplatz wird die Skateranlage renoviert und ein Basketball-Feld angelegt. Ein Thema, das mir und den Mitgliedern des Bezirksrat auf den Nägeln brennt, ist die Verkehrssicherheit. Schulwege, Radwege, aber auch Fußwege, insbesondere Querungen müssen noch sicherer werden. Das ist insbesondere für die vielen Kinder in Vahrenwald/List, die die schwächsten Verkehrsteilnehmenden sind,
besonders wichtig.

Die Aktion Lister Meile ist ein Verein, der für den Stadtteil im Laufe des Jahres einiges auf die Beine stellt. Sind Sie bei den Geschäftsleuten schon vorstellig geworden – und gibt es Wünsche, die von Seiten der Gewerbetreibenden an Sie herangetragen worden sind?

Der Verein ist mir natürlich bekannt, genauso wie die Lister Kaufleute oder das Wirtschaftsnetzwerk KlimaList. Bislang gab es mit der Aktion Lister Meile nur telefonischen Kontakt, da ging es um den Weihnachtsmarkt auf der Lister Meile. Ich schätze das Engagement des Vereins sehr und freue mich immer, wie lebendig und vielfältig die Lister Meile ist. Sie ist eben nicht nur eine Einkaufsstraße, sondern durch den Verein auch eine beliebte Flaniermeile, um die man uns in den anderen Stadtteilen gewiss beneidet. Aber ich weiß, dass es hier nicht nur Licht gibt, sondern auch manchen Schatten. Ich bin mir aber sicher, dass der Verein und die Unternehmer*innen hier sehr gute Ideen entwickeln, diese Herausforderungen zu meistern – auch in der Zusammenarbeit mit dem Bezirksrat und mit mir als Bezirksbürgermeister.

Wie sehr fühlen Sie sich mit der List verbunden? Haben Sie einen Lieblingsplatz in der List? Erzählen Sie doch mal ein bisschen von sich!

Ich lebe seit 1994 in der List und arbeite auch in der List. Ich bin von Herzen Lister. Der Stadtteil ist meine Heimat und hat so viel zu bieten, dass ich hier nicht nur einen Lieblingsort habe. Ich genieße die Restaurantvielfalt, den Bummel über die Lister Meile, den Moltkemarkt, die gute Radwegestruktur und die kurzen Wege. Ich fahre gerne mit dem Rad oder gehe gerne spazieren. Dazu lädt der Pastor-Jäckel-Weg ein, aber auch der Kanal.

QUELLE: Rundgang durch die List