Weniger Müll – Unverpackte Lebensmittel und Drogerieartikel aus dem Loseladen Hannover

14.11.2022

Auf dem Weg zur Arbeit schnell beim Bäcker einen Coffee to go im Pappbecher oder in der Mittagspause für den Fertigsalat eben in den Supermarkt. Verpackungsmüll begegnet uns im Alltag überall. Wenig überraschend also, dass der Verbrauch von Verpackungen in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hat. Lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch 2019 noch bei 72 kg, waren es 2020 schon 78 kg, Tendenz weiter steigend. Die Niedersachsen verursachten 2020 rund 86 kg Verpackungsmüll Pro-Kopf; Spitzenreiter sind die Rheinland-Pfälzer mit 94 kg (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2022).

Die Frage lautet also: Wie kann überflüssiger Verpackungsmüll reduziert oder gar vermieden werden? Ein bekannter Lösungsansatz dafür sind die Wochenmärkte, speziell in Hannover gibt es aber auch noch „LoLa, der Loseladen“.

Der Loseladen bietet in seiner Filiale in der Südstadt unverpackte Lebensmittel und Körperpflegeprodukte an. Das Prinzip ist einfach: Kunden bringen eigene Gefäße mit, die vor Ort mit dem Leergewicht am Eingang gewogen und mit einem leicht wieder ablösbaren Etikett versehen werden. Anschließend können die Behältnisse mit dem Produkt der Wahl und der benötigten Menge befüllt werden. An der Kasse wird das Leergewicht anschließend mit dem Gesamtgewicht verrechnet, sodass nur der Inhalt bezahlt wird. Spontankäufe sind ebenfalls möglich: Der Loseladen hält passende Pfandgefäße in verschiedenen Größen bereit. Die Preise sind gegenüber Supermärkten etwas höher, dafür erhält man aber auch Bio- und Fairtrade-Produkte von Erzeugern aus der Region.

Zusätzlich zum normalen Ladengeschäft bietet der Loseladen auch ein Treueprogramm namens „Piggy“ an. Bei jedem Einkauf können Kunden Punkte erwerben und diese anschließend gegen Produkte aus dem Sortiment eintauschen. Pro Euro gibt es einen Punkt.

Das Prinzip funktioniert: 2019 konnte der Loseladen bereits 200.000 Verpackungen einsparen, den Verpackungsmüll in Hannover reduzieren und zu weniger Lebensmittelverschwendung beitragen. Der Klassiker unter den irrsinnigsten Verpackungen ist wohl die einzeln eingeschweißte Salatgurke. Diese gelangt mit der Transport- und Verkaufsverpackung in den Supermarkt. Hinzu kommt in vielen Fällen noch eine Umverpackung, auf der Wareninformationen wie Inhaltsstoffe, Haltbarkeit & Co. angegeben sind. Die Produktverpackungen bestehen zumeist aus Glas, Weißblech, Aluminium, Kunststoff, Papier, Pappe, Karton, Feinblech, Stahl, Holz und sonstigen Verpackungsmaterialien: Eine Menge Müll für ein Produkt.